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Rapid Prototyping Prozesse und Design Thinking als Basis für eine erfolgreiche Software-Entwicklung

Rapid Prototyping umfasst als Begriff grundsätzlich gleich mehrere Verfahren, um mit Hilfe von Prototypen sich schrittweise einem Endprodukt anzunähern.

Max. Lesezeit 5min

Design Thinking als Lösungsansatz basiert auf der Zusammenarbeit von Experten verschiedener Disziplinen, um so neue, kreative Ansätze und Ideen zu entwickeln. Rapid Prototypings ist dabei ein zentraler Aspekt für die Effektivität, ist aber auch jener Teil des Prozesses, der häufig übersehen wird.

Praktische Konsequenzen des Rapid Prototyping und Design Thinkings

Während eines Rapid Prototyping Prozess‘ werden interaktive Prototypen entwickelt, die schnell ersetzt oder geändert werden können – entsprechend des Feedbacks von Kollegen oder Nutzern des Prototyps. Die Methode des Rapid Prototyping Prozesses beschäftigt sich mit verschiedenen Konzeptvorschlägen für Software- und Hardware-Prototypen und evaluiert diese. Die Entwicklung einer Simulation oder eines Prototyps für ein zukünftiges System kann sehr hilfreich sein, denn dies erlaubt es Nutzern, anhand eines fassbaren Objekts entsprechendes Feedback zu geben, welches direkt in die Weiterentwicklung einfließt.

Unter Entwicklern ist diese Methode bereits eng verbunden mit auf User Interface Management Systemen (UIMS) basierten Entwicklungsumgebungen und verschiedenen Werkzeugen zur Design-Unterstützung. Letztere bieten Designern verschiedene Bibliotheken und grafische Interface-Elemente, um so die logische Struktur der Software, ihr Aussehen und ihre Haptik zu definieren. Durch die Methode des Rapid Prototyping hat der Prototyp eine größere Übereinstimmung mit dem Endprodukt, als das bei anderen Methoden der Fall ist, zum Beispiel beim reinen Paper Prototyping.

Einige Aspekte beziehungsweise Einzelschritte dieser Methode sind besonders hervorzuheben. Sie sind notwendig für den Erfolg und erklären den Ablauf eines Rapid Prototyping Prozesses genauer:

1. Ausreichendes Zeitmanagement

Wer die Methode nutzt, der sollte stets genügend Zeit einräumen. Sollen Prototypen von (Test-) Nutzern evaluiert werden, müssen alle Schritte des Prozesses geplant, umgesetzt und evaluiert werden.

2. Benötigte Tools sicherstellen

Es ist notwendig die nötige Hardware zusammenzutragen, inklusive der entsprechenden Tools, die notwendig sind, um interaktive Prototypen zu schaffen.

3. Prototyp-Entwicklung

Sind diese Fragen geklärt, folgt die Entwicklung des Prototyps selbst (der folgende Artikel zeigt auf, welche Stolpersteine bei der Entwicklung von Prototypen bestehen).

4. Akquise Testnutzer

Anschließend sind die geeigneten Nutzer auszuwählen, die den Prototyp praktisch testen. Dabei sollte eine ganze Bandbreite von Nutzern ausgewählt werden, die die Zielgruppe der zukünftigen Nutzer repräsentiert. Zudem wird ein Moderator oder eine Moderatorin benötigt, der die Nutzer anweist und die Evaluation durchführt.

5. Realistische Aufgabenstellung

Es sollten immer realistische Aufgaben gestellt werden, mit denen sich die Nutzer beschäftigen, während sie erstmals den Prototyp nutzen und testen.

6. Aufnahmetechnik

Auch sollte sichergestellt sein, dass Aufzeichnungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und funktionieren.

7. Durchführung der Sitzungen

Das Entwicklungsteam führt jede Sitzung durch. Der Moderator weist die Nutzer an, die zugeteilten Aufgaben abzuarbeiten und entsprechend mit dem System zu interagieren und darauf zu reagieren. Dies kann vor Ort geschehen, oder aber auch an voneinander getrennten Orten über Tools mit Videochat oder per Web-Konferenz.

8. Optionale User-Interviews

Sollte dies notwendig sein, so können durch Interviews mit den Nutzern weitere Informationen gewonnen werden. Dies erfolgt nachdem diese den Prototyp ausreichend genutzt haben, um entsprechende Erkenntnisse und Erfahrungen zu gewinnen. Auch sollten die Entwickler und Organisatoren mit Nutzern immer eine Nachbesprechung haben – und das beinhaltet auch, sich bei ihnen für die Teilnahme zu bedanken.

9. Identifikation der Probleme

Implikationen für das Design der Applikation sind zusammenzufassen, Empfehlungen für Verbesserungen auszusprechen und an die zuständigen Teams zu kommunizieren, wenn diese nicht selbst die Durchführung übernehmen. Video-Aufzeichnungen können die Argumentation und Evaluation unterstützen. Diese Entscheidung muss natürlich vorab getroffen werden (siehe Punkt 7), damit entsprechende Aufzeichnungen zur Verfügung stehen.

10. Evaluation & Implikation

Implikationen für das Design der Applikation sind zusammenzufassen, Empfehlungen für Verbesserungen auszusprechen und an die zuständigen Teams zu kommunizieren, wenn diese nicht selbst die Durchführung übernehmen. Video-Aufzeichnungen können die Argumentation und Evaluation unterstützen. Diese Entscheidung muss natürlich vorab getroffen werden (siehe Punkt 7), damit entsprechende Aufzeichnungen zur Verfügung stehen.

11. Wiederholung

Am Ende des Rapid Protoyping Prozesses steht nicht nur die Verbesserung des Prototyps, sondern auch ein Schritt zurück zum Beginn des Prozesses: Gegebenenfalls ist der gesamte Prozess nämlich noch einmal zu wiederholen, nachdem entsprechende Änderungen vorgenommen sind und ein neuer Prototyp vorliegt.

Fazit:

Grundsätzlich gilt für diese Methode, dass Entwickler nicht zu viel Zeit aufbringen sollten, um den ersten Prototyp zu entwickeln, da das Feedback der Nutzer gegebenenfalls dazu führt, dass anschließend substantielle Änderungen vorzunehmen sind. Der Prototyp sollte also nicht zu ausgereift sein, schon allein, weil die Nutzer den Prototyp dann als schon fertiges Produkt wahrnehmen könnten und vor dringend notwendigem Feedback zurückscheuen. Auch sollten nie Features integriert werden, die beim Nutzer Erwartungen wecken, die sich im realen System gar nicht erfüllen lassen. Dazu gehört zum Beispiel die Reaktionszeit oder eine sehr ausgefeilte Grafik.

Auch sind beim Entwicklungsteam selbstverständlich entsprechende Softwareentwicklungs-Fähigkeiten notwendig. Der Prototyp sollte sich daher im Verhältnis zum Gesamtprojekt schnell entwickeln lassen, da diese Methode insgesamt doch recht zeitaufwändig ist – man denke allein an die Feedbackrunden und darauf basierende Weiterentwicklungen – und bedarf größerer Ressourcen als ein Entwurf rein auf Papier.

Die Vorteile des Rapid-Prototyping Prozesses liegen aber auf der Hand und überwiegen in den meisten Fällen die Kosten, beziehungsweise den Aufwand:

  • Nutzer erhalten eine greifbare Demonstration des Systems, seiner Funktionalität und seines Nutzens.
  • Der Prozess erlaubt die schnelle Entwicklung interaktiver Software-Prototypen.
  • Prototypen, die mithilfe dieser Methode geschaffen werden, unterstützen eine durch realistische Kennzahlen gestützte Evaluation.
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