Was steckt hinter dieser Finanzierungsart – und warum ist dieser Kredit für Unternehmen so relevant?
Was ist ein Lieferantenkredit?
Ein Lieferantenkredit entsteht, wenn ein Unternehmen Waren oder Dienstleistungen erhält, aber die Rechnung nicht sofort bezahlt, sondern erst nach Ablauf eines vereinbarten Zahlungsziels. Der Lieferant gewährt dem Käufer damit faktisch einen kurzfristigen Kredit – ohne Bank, ohne Zinsen, aber mit klaren Fristen.
Typische Zahlungsziele
- 14 Tagen netto
- 30 Tagen netto
- oder z. B. „10 Tage mit 2 % Skonto“
Warum ist der Lieferantenkredit wichtig?
Der Lieferantenkredit wirkt wie ein Liquiditätspuffer:
Das Unternehmen kann die Ware nutzen oder weiterverkaufen, bevor es dafür bezahlt. Gerade in der Kreditorenbuchhaltung ist das ein zentraler Hebel, um:
- Zahlungsströme zu steuern
- Skonti gezielt zu nutzen und
- Liquidität zu sichern
Beispiel zum Lieferantenkredit aus der Praxis
Ein Eventtechnik-Dienstleister liefert Equipment für eine Veranstaltung. Die Rechnung kommt mit einem Zahlungsziel von 30 Tagen. Das Unternehmen kann die Technik einsetzen, Einnahmen generieren – und zahlt erst später.
Effekt: Kein sofortiger Kapitalabfluss, aber volle Leistung.
Fazit: Risiken und Grenzen
Natürlich ist ein derartiger Kredit kein Freifahrtschein. Wer Zahlungsziele regelmäßig überzieht, riskiert:
- Mahngebühren
- schlechtere Konditionen
- oder sogar die Sperrung als Kunde
Auch aus Sicht der Kreditorenbuchhaltung gilt daher:
Zahlungsfristen sind aktiv managen – z. B. durch digitale Workflows, automatische Erinnerungen und klare Zuständigkeiten. Nur so entfaltet der Lieferantenkredit seine volle Wirkkraft.