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ViDA

ViDA steht für „VAT in the Digital Age“ – eine EU-Initiative, die die Mehrwertsteuererhebung im Binnenmarkt fit für das digitale Zeitalter machen soll. ViDA verfolgt das Ziel, die Erfassung der Mehrwertsteuer EU-übergreifend zu vereinheitlichen und zu vereinfachen.

ViDA ist Teil der umfassenderen Digitalisierungsstrategie der EU und steht im engen Zusammenhang zur Einführung der E-Rechnungspflicht 2025 in Deutschland.

Bislang hat die ViDA-Initiative einen Legislativvorschlag vorgelegt. Dessen Ziel: die Betrugssicherheit der jeweiligen nationalen Mehrwertsteuersysteme durch ein einheitliches Meldesystem zu erhöhen, gerade bei grenzüberschreitenden Transaktionen innerhalb der Europäischen Union.

Worum geht es bei der EU-Mehrwertsteuerreform?

Die Initiative „VAT in the Digital Age“ (ViDA) der EU-Kommission zielt nicht auf die Änderung von Steuersätzen oder Steuerarten. Vielmehr geht es um die Modernisierung der Erhebungsprozesse zur Mehrwertsteuer bei Transaktionen im EU-Binnenmarkt. Im Zentrum der EU-Reform stehen die folgenden drei Bausteine:

  • Echtzeit-Reporting EU-weiter B2B-Umsätze durch Digital Reporting Requirements (DRRs), also Meldeplattformen auf nationaler Ebene
  • Einführung: Pflicht zur E-Rechnung für innergemeinschaftliche Lieferungen
  • Erweiterte Pflichten für Plattformbetreiber im E-Commerce

Das Ziel von ViDA besteht darin, mehr Transparenz, weniger Steuerbetrug und eine effizientere Verwaltung zu ermöglichen, ohne dabei das Grundsystem der Mehrwertsteuer zu verändern. ViDA steuert dabei vor allem, wie und wann Umsatzsteuerdaten übermittelt werden müssen – nicht, wie viel Steuer zu zahlen ist.

Welche Maßnahmen umfasst ViDA?

Konkret setzt die ViDA-Initiative auf drei zentrale Elemente:

  1. Die Einführung eines EU-weiten digitalen Meldesystems für B2B-Umsätze (Digital Reporting Requirements), das nahezu in Echtzeit funktionieren soll
  2. EU-Mehrwertsteuer-Registrierung („Single VAT Registration“): Unternehmen sollen sich künftig nur noch in einem EU-Mitgliedstaat für die Mehrwertsteuer registrieren müssen – auch wenn sie in mehreren Ländern Umsätze erzielen.
  3. Die verpflichtende Nutzung strukturierter elektronischer Rechnungen (XRechnung/ZUGFeRD) für innergemeinschaftliche Lieferungen

Wen betrifft ViDA?

Die EU-Reform zur Mehrwertsteuererhebung betrifft nicht nur große Konzerne, sondern auch mittelständische Unternehmen, die grenzüberschreitend innerhalb der EUtätig sind. Im Fokus stehen:

  • Liefernde und leistende Unternehmen im B2B-Bereich, die innergemeinschaftliche Umsätze abwickeln
  • Plattformbetreiber (z.B. ebay, amazon) im E-Commerce, die Transaktionen zwischen Dritten vermitteln – etwa bei Warenverkäufen oder digitalen Dienstleistungen

Auch Letztere sollen künftig einen aktiven Beitrag zur korrekten und transparenten Erhebung der Mehrwertsteuer leisten – insbesondere bei EU-weiten Transaktionen.

Zeitplan und Umsetzung von ViDA

Die ViDA-Initiative befindet sich aktuell im EU-Gesetzgebungsverfahren. Der Legislativvorschlag der EU-Kommission liegt seit Ende 2022 vor. Die Umsetzung erfolgt schrittweise – mit unterschiedlichen Fristen für die einzelnen Maßnahmen.

Geplanter Zeitrahmen (Stand: 2025):

  • 2022–2024: Abstimmungen auf EU-Ebene und nationale Vorbereitungen
  • Ab 2025: Einführung der E-Rechnungspflicht in mehreren Mitgliedstaaten und in Deutschland bereits gesetzlich vorgesehen
  • Ab 2028: Voraussichtlicher Start der verpflichtenden Echtzeit-Meldung grenzüberschreitender B2B-Umsätze (Digital Reporting Requirements)

Die genauen Fristen hängen von der finalen Verabschiedung der EU-Richtlinie und ihrer Umsetzung in nationales Recht ab. Unternehmen sollten sich frühzeitig auf technische und organisatorische Anpassungen vorbereiten – insbesondere im Hinblick auf Rechnungsformate, ERP-Systeme und Meldeprozesse.

Einen Überblick zum derzeitigen Stand bietet der Legislativvorschlag der EU-Kommission sowie die Überblickseite der ViDA-Initiative.

FAQ zu VAT in the Digital Age

Welche Unternehmen müssen sich mit ViDA beschäftigen?

ViDA betrifft alle Unternehmen, die innerhalb der EU und über Landesgrenzen hinweg im B2B-Bereich tätig sind – unabhängig von ihrer Größe. Auch Plattformbetreiber im E-Commerce, die Transaktionen zwischen Dritten vermitteln, sind betroffen.

Was ist ViDA in einfachen Worten erklärt?

ViDA steht für „VAT in the Digital Age“ – eine EU-Initiative zur Modernisierung der Mehrwertsteuererhebung. Ziel ist es, Umsatzsteuerdaten bei grenzüberschreitenden Geschäften digital, standardisiert und nahezu in Echtzeit zu erfassen.

Was bedeutet „Single VAT Registration“ konkret für Unternehmen?

Mit der Single VAT Registration soll künftig eine einzige Mehrwertsteuerregistrierung in einem EU-Mitgliedstaat ausreichen – auch wenn ein Unternehmen in mehreren Ländern Umsätze erzielt. Das reduziert Verwaltungsaufwand und Mehrfachregistrierungen.

Was sind Digital Reporting Requirements (DRRs)?

Die Digital Reporting Requirements (DRR) sind ein zentrales Element von ViDA. Sie verpflichten Unternehmen, grenzüberschreitende B2B-Umsätze nahezu in Echtzeit digital an nationale Steuerbehörden zu melden – standardisiert und automatisiert.

Welche Rechnungsformate sind im Rahmen von ViDA zulässig?

ViDA setzt auf strukturierte elektronische Rechnungen nach europäischem Standard EN 16931. In Deutschland sind das vor allem XRechnung und ZUGFeRD. Diese Formate ermöglichen eine automatisierte Verarbeitung und sind Voraussetzung für die digitale Mehrwertsteuer-Erhebung. Ein einfaches PDF als Rechnung reicht hier nicht mehr aus. Lesen Sie mehr zu diesen E-Rechnungsformaten im verlinkten Beitrag.

Wie können sich Unternehmen auf ViDA vorbereiten?

Auch wenn viele Details noch in der Abstimmung sind: Unternehmen sollten ihre ERP-Systeme, Rechnungsprozesse und Datenformate frühzeitig auf digitale Meldepflichten und strukturierte E-Rechnungen ausrichten.

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