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Zugriffrechte

Zugriffsrechte regeln, wer in digitalen Systemen was tun darf. Wer liest, schreibt oder führt eine Datei aus?

Somit bilden Zugriffsberechtigungen das Fundament für sichere Datenverarbeitung und sind damit zentraler Baustein jeder IT-Sicherheitsstrategie.

Was sind Zugriffrechte?

Zugriffsrechte sind das zentrale Steuerinstrument, wenn es darum geht, digitale Informationen und Funktionen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Sie regeln, wer innerhalb eines Systems – etwa in einem ECM- oder ERP-System – welche Aktionen ausführen darf: lesen, bearbeiten, löschen oder weitergeben. Ohne klar definierte Rechte drohen nicht nur Sicherheitslücken, sondern auch Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben wie die DSGVO.

Definition

Zugriffsrechte sind systemseitig vergebene Berechtigungen, die festlegen, welche Nutzer oder Rollen auf bestimmte digitale Ressourcen zugreifen und welche Aktionen sie dort ausführen dürfen.

Ob in der Personalabteilung, im Rechnungswesen oder im Projektmanagement – überall gilt: Nicht jeder darf alles sehen oder ändern. Zugriffsrechte schaffen Ordnung, Transparenz und Sicherheit. Sie sind damit ein unverzichtbarer Bestandteil jeder modernen IT-Infrastruktur.

Welche Berechtigungsarten gibt es?

In der IT-Welt sind drei grundlegende Berechtigungsarten weit verbreitet. Insbesondere im Kontext von Datei- und Betriebssystemen kennt man folgende Zugriffsrechte.

  • r (read) – erlaubt das Lesen von Dateien oder Daten.
  • w (write) – gestattet das Schreiben, Bearbeiten oder Löschen.
  • x (execute) – ermöglicht das Ausführen von Programmen oder Skripten.

Diese Kürzel stammen ursprünglich aus der UNIX-Welt und sind bis heute Standard in vielen Systemen. Sie definieren, was ein Benutzer oder eine Gruppe mit einer Datei oder einem Verzeichnis tun darf. Einfach gesagt: Sie sind die Basis für jede Form von Zugriffskontrolle auf Dateiebene.

So elegant dieses Modell auch ist, hat es doch eine klare Schwäche: Mehreren Benutzern lassen sich keine unterschiedlichen Rechte auf dasselbe Objekt zuweisen.

wie funktioniert das im ECM-Alltag?

In Enterprise-Content-Management-Systemen (ECM) oder ERP-Plattformen reicht diese einfache rwx-Logik oft nicht aus. Hier geht es nicht nur um Dateien, sondern um komplexe Inhalte, Prozesse und Metadaten.

  • Wer darf ein Dokument sehen, wer darf es freigeben, archivieren oder löschen?
  • Und was passiert mit den Rechten, wenn sich Rollen oder Zuständigkeiten ändern?

Die Lösung: Access Control Lists

ACLs (Access Control Lists) ermöglichen eine fein abgestufte Rechtevergabe: Sie definieren individuell, welche Benutzer oder Rollen welche Aktionen auf einem Objekt ausführen dürfen.

Anders als bei klassischen Dateirechten können hier mehrere Regeln gleichzeitig gelten – etwa für einzelne Felder, Dokumenttypen oder Workflow-Schritte.

Ein Beispiel:
Ein Vertriebsmitarbeiter darf ein Angebot einsehen und bearbeiten, aber nicht löschen. Die Teamleitung hingegen darf zusätzlich freigeben und archivieren. Diese Regeln werden über ACLs abgebildet – flexibel, transparent und revisionssicher.

ACLs sind damit das Rückgrat moderner Rechteverwaltung in ECM- und ERP-Systemen. Sie ermöglichen eine präzise Steuerung und helfen, Datenschutz- und Compliance-Anforderungen zuverlässig umzusetzen.

Best Practices für Berechtigungen

Zugriffsrechte sind nur dann wirksam, wenn sie klar definiert, regelmäßig überprüft und systematisch gepflegt werden. Gerade in komplexen ECM- und ERP-Umgebungen ist eine saubere Rechteverwaltung entscheidend für Sicherheit, Effizienz und Compliance.

1. Prinzip der minimalen Rechtevergabe

Jeder Nutzer erhält nur die Rechte, die er für seine Aufgaben wirklich benötigt. Also das Least-Privilege-Prinzip – nicht mehr, nicht weniger.
Das reduziert Risiken und verhindert, dass sensible Daten versehentlich oder absichtlich verändert werden.

Beispiel:
Ein Mitarbeiter im Einkauf braucht Zugriff auf Bestellformulare, aber nicht auf Personalakten oder Vertragsdaten.

2. Rollenbasierte Rechtevergabe

Statt einzelnen Nutzern manuell Rechte zuzuweisen, werden Rollen definiert – etwa „Buchhaltung“, „Projektleitung“ oder „Support“.
Jede Rolle erhält ein festes Rechteprofil, das sich zentral verwalten lässt.

Vorteil:
Neue Mitarbeitende können schnell und konsistent eingebunden werden. Änderungen an Rollen wirken sich automatisch auf alle zugewiesenen Nutzer aus.

Tipp:
Automatisierte Reports oder Rechte-Audits helfen, den Überblick zu behalten.

3. Regelmäßige Rechteprüfung

Rechte sollten nicht einmal vergeben und dann vergessen werden.
Stattdessen gilt: regelmäßig prüfen, ob die vergebenen Berechtigungen noch sinnvoll und notwendig sind – etwa bei Rollenwechseln, Projektende oder Abteilungswechsel.

Tipp:
Automatisierte Reports oder Rechte-Audits helfen, den Überblick zu behalten.

4. Transparenz durch Protokollierung

Wer hat wann worauf zugegriffen?
Eine lückenlose Protokollierung von Zugriffen und Änderungen schafft Nachvollziehbarkeit – und ist oft Voraussetzung für Compliance, etwa nach DSGVO oder ISO 27001.

5. Automatisierung nutzen

Moderne ECM- und ERP-Systeme bieten Funktionen zur automatischen Rechtevergabe, etwa über Workflows, Metadaten oder Ereignisse.
Das spart Zeit, reduziert Fehler und sorgt für konsistente Zugriffssteuerung.

Kernbereiche im ECM-Kontext für Zugriffsrechte

Zugriffsrechte kommen überall dort ins Spiel, wo digitale Inhalte geschützt, gesteuert oder nachvollziehbar verarbeitet werden müssen. Typische Einsatzfelder im ECM-Bereich sind:

  • Dokumentenfreigabe
    Wer darf ein Dokument prüfen, freigeben oder weiterleiten?
  • Archivierung
    Zugriff auf archivierte Inhalte muss klar geregelt sein – revisionssicher und DSGVO-konform.
  • Workflow-Steuerung
    Rechte steuern, wer einen Prozessschritt ausführen oder ein Dokument weiterbearbeiten darf.
  • Mandantenfähigkeit
    In Multi-Client-Systemen müssen Daten strikt voneinander getrennt und berechtigt werden.
  • Compliance und Datenschutz
    Zugriffsrechte sind ein zentrales Werkzeug, um gesetzliche Vorgaben umzusetzen und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.

Fazit Berechtigungen

Zugriffsrechte sind weit mehr als technische Einstellungen – sie sind ein strategisches Werkzeug für Sicherheit, Effizienz und Compliance. Wer sie gezielt einsetzt, schützt nicht nur sensible Daten, sondern schafft auch klare Verantwortlichkeiten und stabile Prozesse.

Ob einfache rwx-Berechtigungen im Dateisystem oder fein abgestufte ACLs im ECM- oder ERP-Kontext: Die Wahl des richtigen Modells hängt vom Anwendungsfall ab.

Wichtig ist, dass Rechte nachvollziehbar vergeben, regelmäßig überprüft und systematisch gepflegt werden.

Und nicht vergessen:
Auch Programme, Skripte und automatisierte Prozesse benötigen passende Zugriffsrechte, um zuverlässig und sicher arbeiten zu können. Ein fehlendes „execute“-Recht kann genauso kritisch sein wie ein zu weit gefasstes Schreibrecht.

Denn am Ende gilt:
Nur wer Zugriff sinnvoll steuert, behält die Kontrolle über seine Informationen – und über die Prozesse, die damit arbeiten.

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